Reallabore für die Kreislaufwirtschaft

Circular Futures von ProjectTogether

Circular Futures ist eine von aktuell vier Missionen von ProjectTogether, einer jungen Organisation aus Berlin. Ihr Ziel: zirkuläre Transformationsprozesse in der Praxis testen und in Gesellschaft und Wirtschaft bringen. Das Projekt setzt am Green Deal der Europäischen Kommission an, ein Fahrplan, der die Wirtschaft in der EU nachhaltiger und Europa zukünftig klimaneutral machen soll. Circular Futures hat es sich zur Aufgabe gemacht, zivilgesellschaftliche Initiativen und Start-Ups bei der Entwicklung und Umsetzung von neuen nachhaltigen Ideen, Produkten und Konzepten zu unterstützen. Durch praktische Zusammenarbeit mit diversen Akteur:innen, sollen Lösungen für aktuelle Herausforderungen beim Übergang in eine kreislauforientierte Wirtschaft gefunden werden.

Die Kreislaufwirtschaft ist ein System, das darauf abzielt, Abfälle zu vermeiden, indem Ressourcen möglichst wiederverwendet werden. Die Mehrwegangebotspflicht, die ab 01. Januar 2022 deutschlandweit gilt, ist dabei ein wichtiger Schritt. Neben Mehrweggeschirr- und Verpackungen beschäftigt sich die Mission Circular Futures unter anderem auch mit Kleidung und Textil, Leih- und Mietung von Produkten und Reparatur statt Neukauf. Auch bereits Etabliertes, wie Recycling und Mülltrennung, sind Wege in die Kreislaufwirtschaft. Ziel ist, diese Vorgänge, die in privaten Haushalten häufig bereits angekommen sind, auch gesamtheitlich bzw. übergreifend durch Kollaborationen in Unternehmen und Organisationen zu bringen. Circular Futures strebt dafür auch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Stakeholder:innen an, darunter die Verwaltung auf kommunaler, Landes- oder Bundesebene, Vereine, Genossenschaften, verschiedenste große und kleinere Initiativen, aber auch Einzelpersonen.

Mit der Teilnahme am Projekt erhalten die Teilnehmenden Zugang zu Lernprogrammen und die Möglichkeit sich über die Plattformen des Netzwerkes auszutauschen, z.B. bei organisierten Events oder in Peer-Lern-Gruppen. Am 7. Dezember findet in Berlin, veranstaltet von ProjectTogether zusammen mit WWF Deutschland und dem Mehrwegverband, die Auftaktveranstaltung des Netzwerkes zum Thema Mehrwegangebotspflicht statt. Auch für die weitere Zusammenarbeit liegt der Fokus auf der gemeinsamen Entwicklung von Lösungen für Herausforderungen, die das neue Gesetz mit sich bringt.

Mehr Informationen zu Circular Futures: https://circularfutures.de/

ReFrastructure

Teil der Mission von ProjectTogether ist auch die Initiative ReFrastructure, die sich bereits auf unserem letzten Netzwerktreffen vorgestellt hat. ReFrastructure beschäftigt sich mit der digitalen Infrastruktur, die es für das Leihen und die Rückgabe von Mehrweg braucht.

Gastronom:innen sind frei bei der Wahl des Mehrwegsystems. Verschiedene Anbieter:innen, wie z.B. Relevo, ReCup, FairCup usw. nutzen jedoch jeweils eigene digitale Plattformen. Der Nachteil für Verbraucher:innen: Man benötigt mehrere Apps bzw. Webanwendungen für Leihe und Rückgabe, diese benötigen Speicherplatz und der Überblick ist schnell verloren. ReFrastructure erforscht Möglichkeiten, dieses Problem durch eine gemeinsame digitale Plattform zu lösen. Auf dieser sollen all die verschiedenen Mehrwegsysteme Platz finden und damit die Monopolisierung als Alternative vermieden werden. Zudem soll so die Möglichkeiten der Rückgabe ausgeweitet werden. Sprich: Gastronom:innen, die z.B. Relevo-Becher anbieten, sollen auch ReCup, FairCup, ReBowl etc. zurücknehmen. Ziel ist auch die übergreifende Organisation von Lagerung und Spülung des Geschirrs, eine Herausforderung, vor der sich Gastronomie und Kommunen aktuell noch sehen. Getestet wird das Projekt 2023 in und mit der Stadt Haar, einer Gemeinde in Bayern. Das Team von ReFrastructure sucht auch weiter Gemeinden, für die praktische Forschung im Mehrweg-Reallabor.

Zum Kontakt und mehr Informationen: https://refrastructure.org/

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