Jena
MISSION MEHRWEG - Jena ist dabei
Zusammen mit weiteren Vierzehn Thüringer Kommunen nimmt Jena ab 01. Juni 2022 an der thüringenweiten Informationskampagne MISSIONMEHRWEG zur Umstellung von Einweg- auf Mehrwegverpackungen für Essen und Getränke To-Go teil und hilft mit, das Bewusstsein der Gastronomien und der Konsumenten zu steigern, um Ressourcen zu schonen und unsere Umwelt sauberer zu machen.
Speisen und Getränke zum Mitnehmen erfreuen sich nicht erst seit der Corona-Pandemie großer Beliebtheit. In Deutschland entstehen täglich nach Informationen der Bundesregierung 770 Tonnen Verpackungsmüll durch Takeaway-Einwegverpackungen. Auch die Entsorgungskosten von Einwegverpackungen von Speisen und Getränken „To-Go“ auf öffentlichen Plätzen und in Parks steigen mit den Mengen, sowie der Energie- und Ressourcenverbrauch und die Belastung für Umwelt und Klima. Eine Antwort auf die steigenden Abfallmengen stellen umweltverträgliche Mehrwegverpackungen dar. Mehrwegnutzung statt Einwegplastik wirkt sich auf die CO2 Emissionen aus, schützt vor dem unreflektierten Verbrauch von Ressourcen und spart nicht-recycelbares Verbundmaterial. Die Förderung von Mehrweg ist daher ein wesentlicher Beitrag zum Umweltschutz auf kommunaler Ebene. Ein Mehrwegsystem unterstützt systematisch, dass die Verbraucher*innen Entscheidungen im Sinne der Umwelt treffen können. Nach Recherche des NABU, werden Mehrwegprodukte über 50-mal mehr benutzt und verursachen dementsprechend weniger Müll und Emissionen.
„Durch den erfolgreichen Verlauf der MISSIONMEHRWEG Kampagne in der ganzen Stadt erhoffen wir uns, dass Mehrwegsysteme zukünftig auf eine größere Akzeptanz stoßen, und dauerhaft etabliert werden können, und dass viele Betriebe in Jena sich auf ein Pooling-System einigen um die Rückgabe für Kund*innen so einfach wie möglich zu gestalten“, so Bürgermeister und Dezernent für Stadtentwicklung und Umwelt, Christian Gerlitz.
Die Stadt Jena hat schon seit 2020 ein Plastikfrei Konzept für Ihre Märkte und Feste: „Jenas Märkte und Feste plastikfrei – Unterstützung von Mehrwegsystemen und abbaubaren Materialien“ (19/2240-BV). Die Verwaltung und die Eigenbetriebe der Stadt Jena leisten mit ihren Möglichkeiten als Genehmigungsbehörde für Märkte und Veranstaltungen einen wesentlichen Beitrag zur Vermeidung von Plastikmüll.
Weiterhin wurde auch eine Website zum Thema Plastikfrei veröffentlicht (https://umwelt.jena.de/de/node/4090/latest), welche die Problematik der Plastikverwendung erläutert, den Bürgern und Bürgerinnen Hinweise gibt um den Plastikverbrauch zu reduzieren und Alternativen zu Plastikprodukten zeigt.
Außerdem ist Jena gerade dabei, zusammen mit Erfurt und Weimar die Wandelkarten zu aktualisieren. Die Wandelkarten wurden 2016 von einer Gruppe junger Menschen ehrenamtlich erdacht und als Druckerzeugnis für die Städte Erfurt, Weimar und Jena umgesetzt. Inspiriert davon entstand kurz darauf – durch Helmut Wohlmann initiiert – die inzwischen bundesweit bekannte „Karte von Morgen“. Das Ziel der Wandelkarten ist es Bedarfe und Bedürfnisse ressourcen- und klimaschonend erfüllen zu können, und damit nachhaltigen Konsum alltagstauglich und flächendeckend zu ermöglichen. Um dieses Ziel zu erreichen, werden Initiativen und Angebote, Orte und Austauschmöglichkeiten erfasst und kartiert. Die neue Wandelkarte gehört zu einem vernetzten Karten-Ökosystem, denn das digitale Wandelkarten-Projekt entsteht im Kern zusammen mit der Thüringer Nachhaltigkeitskarte „thueringen-nachhaltig.de“, die „Karte von Morgen“ und der Stadt Erfurt und der Stadt Weimar.
Ein nächster Schritt für Jena ist die Prüfung der Voraussetzungen und der notwendigen Schritte, um ein "Coffee to go – Mehrwegsystem" in der Stadt einzuführen. Auch die Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt Jena sieht mehrere Maßnahmen vor um die Einführung von Mehrwegsysteme für Märkte/Imbisse/Cafés (für Speise/-Getränke) aber auch in Schulen (zur Getränkeversorgung) zu unterstützen. Die Umsetzung der Maßnahmen befindet sich in Prüfung.