24 Fakten zum Advent

Wir wollen die Adventszeit dieses Jahr mit 24 Fakten rund um die Themen Kunststoff/Plastik, Mehrweg und Kreislaufwirtschaft begleiten.

Ihr könnt euch jeden Tag auf ein neues "Türchen" freuen, entweder hier in diesem Beitrag oder auf Instagram bei missionmehrweg. Die Beiträge werden bis zum 24. Dezember täglich veröffentlicht, ab 9:00 Uhr aus Social Media und im laufe des Tages auf unserer Website.

In diesem Sinne: Wir wünschen allen eine schöne, besinnliche Adventszeit!

Angefangen bei unseren Meeren. Die Stiftung WWF bringt es auf den Punkt: Unsere Meere versinken in Plastik. Dreiviertel des Mülls im Meer besteht aus Plastik. Dieser kostet jedes Jahr zehntausenden Tieren das Leben, die die schädlichen Plastikteile mit Nahrung verwechseln.

Was kann jeder und jede dagegen tun? Das Mindeste: Verzichtet, wenn möglich, auf Einwegplastik (zum Beispiel beim Weihnachtsgeschenk an die Liebsten) und entsorgt euren Müll wie vorgesehen. Ansonsten finden auch jedes Jahr Aktionen statt, wie der Coastal Cleanup Day, mit dem Ziel, die Müllflut in den Griff zu kriegen und dort anzusetzen, wo Gesetze und Richtlinien bisher leider versagen.

Mehr erfahren: https://www.wwf.de/themen-projekte/plastik/plastikmuell-im-meer

https://www.unep.org/interactives/pollution-to-solution/

Schon gewusst? Deutscher Plastikmüll wird häufig in andere Länder exportiert und landet dort nicht immer in der Wiederaufbereitung, sondern illegalerweise auf wilden Deponien, wo die Stoffe zu einer Gefahr für Mensch und Natur werden.

Expert:innen fordern eine striktere Regulierung von Plastikmüllexporten. Um Abfall generell zu reduzieren, braucht es außerdem stärkere Gesetze zur Wiederaufbereitung und Reparierbarkeit.

Mehr erfahren: https://www.greenpeace.de/engagieren/nachhaltiger-leben/plastikmuellexporte-deutschland

https://www.oeko.de/news/pressemeldungen/deutschlands-export-von-kunststoffabfaellen-probleme-und-loesungen/

Eigentlich hat Flaschenwasser gegenüber unserem Leitungswasser nur Nachteile, dennoch scheint es für viele weiterhin die erste Wahl zu sein.

Hartnäckig hält sich das Vorurteil, Leitungswasser wäre nicht sauber, aber das ist mittlerweile ausreichend widerlegt. Im Gegenteil: Die Qualität von Leitungswasser wird mehrmals täglich kontrolliert, die Vorgaben der TrinkwV sind streng und werden permanent überwacht.

Flaschenwasser kommt häufig in einer Plastikverpackung. Durch den Transport und die Verpackung wird zusätzlich CO2 verbraucht.

Mehr erfahren: https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/umwelt-haushalt/wasser/kann-man-leitungswasser-bedenkenlos-trinken-34836

https://www.duh.de/informieren/ressourcen-und-abfall/mehrweg-klimaschutz/einweg-plastikflaschen/

Der Energiesektor hat großen Einfluss auf das Klima. Wollen wir dieses schützen, dann stellt sich langfristig die Frage: Was müssen wir produzieren? Was brauchen wir eigentlich? Sicherlich keine Einwegbecher, zumindest nicht in der Masse, wie sie aktuell produziert werden.

Achtet bei eurem Adventsmarktbesuch darauf, in welchen Bechern euer Punsch, Tee oder Glühwein ausgegeben wird und versucht, Einweg zu vermeiden! Die meisten Marktstände bieten zum Glück Mehrweg an.

Schlussendlich bleibt aber auch die Frage nach dem Wie. Wie wollen wir produzieren? Der Ausbau erneuerbarer Energien löst zwar unser Plastikproblem nicht, hilft jedoch, die Auswirkungen wesentlich einzuschränken.

Mehr erfahren: https://www.bmz.de/de/themen/klimawandel-und-entwicklung/energie-und-klima

https://www.duh.de/fileadmin/user_upload/download/Projektinformation/Kreislaufwirtschaft/Coffee_to_go/
Umweltproblem_Coffee-to-go_Becher_die_wichtigsten_Fakten.pdf

In Deutschland wird außerdem in immer mehr Kommunen aktuell die Verpackungssteuer diskutiert. Seit 2023 gilt außerdem für alle größeren Gastronomiebetriebe die Mehrwegangebotspflicht und 2024 wurde der sogenannte Einwegkunststofffond als neue Maßnahme beschlossen, um kommunal das Plastikmüll-Problem anzugehen.

18 Städte und Gemeinden in Thüringen beteiligen sich an unserer Kampagne „Mission Mehrweg“ mit dem Ziel, die Flut von Einwegplastik im Stadtbild langfristig vorzubeugen. Auch Initiativen wie „Plastikfreie Stadt“ der DUH engagieren sich vehement zum Thema.

Wir appellieren an alle Städte und Kommunen sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten dem Thema anzunehmen. Veränderung beginnt lokal!

Mehr erfahren: https://zerowastegermany.de/zero-waste-cities/ ; https://plastikfreiestadt.org/initiative/

Unser 6. Fakt sollte den meisten hier nicht neu sein, darf aber natürlich nicht fehlen: Die Mehrwegangebotspflicht.

Betroffen sind Betriebe mit einer Verkaufsfläche von mehr als 80 mq und/oder mehr als 5 Beschäftigten. Mehrere Filialen eines Unternehmens werden hier zusammengezählt, d.h. Ketten sind grundsätzlich betroffen. Unabhängig der Größe sind seit dem 1. Januar alle Betriebe in der Pflicht, mitgebrachte Gefäße von Kund:innen zu befüllen.

Bisher geht die Umsetzung des Gesetzes leider nur schleppend voran. In Thüringen finden nach nun bald zwei Jahren immer häufiger Kontrollen statt. Welchen Impact das Gesetz auf die Vermeidung von Einwegplastik in der Gastronomie wirklich hat, muss sich zeigen. Wir begrüßen die Pflicht jedoch weiterhin als einen wichtigen Impuls.

Fragt bei euren liebsten Cafés oder Restaurants nach Mehrweg oder bringt eure eigenen Becher und Boxen zum befüllen mit, um Plastikmüll zu vermeiden! Nur mit steigender Nachfrage und mehr Druck durch Kund:innen schaffen wir die Mehrwegwende.

Mehr erfahren: www.missionmehrweg.de

Heute schauen wir wieder auf Mehrwegverpackungen. Pandemiebedingt kam es zu einem Anstieg im Take-Away-Bereich und damit vermehrt auch eine Zunahme von Einwegverpackungen in der Gastronomie, die noch immer nachzuhallen scheint.

Obwohl sich eine deutliche Nachfrage nach Mehrweg seit Inkrafttreten der Mehrwegangebotspflicht seitens der Gastronomie zeigt und sich mittlerweile eine große Auswahl an Mehrwegsystemanbietern etabliert hat, geht auch nach der Pandemie die Zahl der Einwegverpackungen nicht zurück. Im Gegenteil: Sie steigt. Gleichzeitig geht die Nachfrage bei den Systemanbietern aktuell wieder zurück.

Ganz grundsätzlich braucht es eine höhere Akzeptanz für Mehrweg, konsequentere Kontrollen und eine bessere und einfachere Handhabung in der Gastronomie, wenn man den Entwicklungen, die sich momentan abzeichnen, entgegenwirken will.

Mehr erfahren: https://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/Plastik/Mehrweg-in-der-deutschen-Gastronomie-1-Jahr-Mehrwegangebotspflicht.pdf

lastikteile sind bunt und werden viel zu oft mit Nahrung verwechselt. Die Tiere erleiden Verstopfungen, ersticken oder verhungern, weil der Bauch bereits voll ist mit Plastikmüll.

Bei 93% der Eissturmvögel konnten Plastikteile im Bauch nachgewiesen werden. Immer häufiger werden Wale gefunden, deren Mägen voller Plastik sind.
Und nicht nur die Aufnahme als vermeintliche Nahrung gefährdet die Meerestiere. Sie verfangen sich in Plastikteilen, verletzen sich an ihnen und verenden qualvoll.
Aber was kann man aktiv dagegen machen, wenn der eigene Konsum bereits so nachhaltig wie möglich gestaltet ist? Verschiedene Aktionen und Initiativen widmen sich konkret Gewässern und deren Bewohner:innen. Wie wäre es damit, dieses Jahr mal eine Meerespatenschaft zu verschenken?

Mehr erfahren: https://www.oeko-planet.com/magazin/plastikmuell-im-meer-diese-projekte-kaempfen-dagegen

https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/aktionen-und-projekte/meere-ohne-plastik/gewaesserretter/index.html

https://www.unep.org/interactives/pollution-to-solution/

https://www.nabu.de/spenden-und-mitmachen/patenschaften/meere/index.html

Dass Plastikmüll ein Problem ist, darüber besteht in Deutschland eigentlich Einigkeit. Es wird der Wunsch nach mehr Regulierung und mehr Verboten geäußert, so die Ergebnisse einer Forsa-Umfrage. Auch der Einsatz von Mikroplastik in Kosmetika und Reinigungsmitteln sowie der Einsatz von gesundheitsschädlichen Stoffen in Plastikartikeln sollen schnellstmöglich verboten werden.

Verschiedene Probleme lasten hier auf Schultern der Verbraucher:innen: Bewusster Konsum ist nicht immer einfach, fehlende oder unzureichende Kennzeichnungen auf Produkten verkomplizieren die richtige Wahl und kosten Zeit. Gleichzeitig setzen sich Verbraucher:innen gesundheitlichen Risiken aus, denen sie sich vielleicht gar nicht bewusst sind.

Mit strengeren Gesetzen würde man nicht nur Verbraucher:innen entlasten, sondern auch die Menschen, die die Produkte letztendlich in Handarbeit oder an Maschinen herstellen und tagtäglich ihre Gesundheit gefährden.

Mehr erfahren: https://www.boell.de/sites/default/files/2022-01/Boell_Plastikatlas%202019%206.Auflage_V01_kommentierbar.pdf

Die biologischen Unterschiede machen der Anteil von Fettgewebe und die durchschnittliche Körpergröße. Körper von Cis-Frauen haben meist mehr Körperfett und fettlösliche Chemikalien reichern sich in ihrem Gewebe stärker an.

Die ungleich verteilten Risiken lassen sich aber vor allem durch soziale u. gesellschaftliche Unterschiede erklären. Mikroplastik findet sich häufig in Kosmetika und Reinigungsmitteln. Frauen verrichten weltweit noch immer den größten Teil der Hausarbeit und arbeiten öfter in Reinigungsberufen, wo sie häufiger mit diesen Produkten in Berührung kommen.

Zudem ist der Anteil an Plastik in Hygieneartikeln, die größtenteils von Mädchen und Frauen genutzt werden (hier speziell Tampons und Binden), noch immer erschreckend hoch.

Mehr erfahren: https://www.boell.de/sites/default/files/2022-01/Boell_Plastikatlas%202019%206.Auflage_V01_kommentierbar.pdf

Kleine Partikel, großes Problem: Mikroplastik ist überall. “Mikroplastik” bezeichnet eine Reihe von Kunststoffen, die sich als Kleinstpartikel auf der ganzen Welt nachweisen lassen und dort Gesundheits- und Umweltschäden verursachen.

Mit ToxFox, der Produktcheckapp des BUND, könnt ihr Barcodes scannen und erhaltet schon im Laden Infos zu den Inhaltsstoffen: nicht nur in Lebensmittelverpackungen, sondern zum Beispiel auch in Alltagsgegenständen. Die App unterstützt außerdem Anfragen an Herstellende. So kannst du dich nebenbei für mehr Transparenz für Schadstoffe einsetzen.

Mehr erfahren: https://www.bund.net/themen/chemie/toxfox/

https://science.orf.at/stories/3212162/

Wie wäre es mit einem hochwertigen Mehrwegbehältnis zu Weihnachten?
Die Auswahl ist dabei aber nicht ganz einfach: Geschirrspüler- und mikrowellengeeignete Materialen sind oft schwer. In Kratzern in weichem Kunststoff fühlen sich Bakterien und Schimmel wohl. Weitere Faktoren für die Wahl des Behältnisses sind der Herstellungsprozess und Recyclingfähigkeit. Insgesamt schneiden vor allem Edelstahl und konventionelle Kunststoffe gut ab.

Mehr erfahren: https://www.duh.de/informieren/ressourcen-und-abfall/to-go-verpackungen/becherheld/to-go-einkaufsfuehrer/mehrweg/

Auch bei legalen Exporten kommt es also vor, dass der Plastikmüll am Ende nicht korrekt verwertet wird.

Eine striktere Regulierung von Plastikmüllexporten hätte positive Effekte sowohl in den Einfuhr- als auch den Herkunftsländern. Um Abfall generell zu reduzieren, wären Gesetze zur Widerverwendbarkeit und Reparierbarkeit ein wichtiger Schritt.
Laut einer Studie des Öko-Instituts im Auftrag des Umweltbundesamtes wurden 2021 noch 820 Kilotonnen Kunststoffabfall exportiert, anstelle von 1.218 Kilotonnen vier Jahre zuvor.

Mehr erfahren: https://www.oeko.de/news/pressemeldungen/deutschlands-export-von-kunststoffabfaellen-probleme-und-loesungen/

https://www.greenpeace.de/engagieren/nachhaltiger-leben/plastikmuellexporte-deutschland

üher war mehr Lametta? Das liegt nicht zuletzt daran, dass Lametta lange Zeit Blei beigemischt wurde, um es zu beschweren. Aber auch ohne Blei bleibt Lametta bedenklich: Was faszinierend glitzert, ist schlichtweg Plastik – das nach Heiligabend übrigbleibt und leider auch nicht immer den Weg in den gelben Sack findet.

Trotzdem muss nicht auf den Look verzichtet werden: Auch wiederverwendbare Metallic-Girlanden oder Eiszapfen-Lichterketten sorgen fürs winterliche Funkeln. Wer lieber ganz auf Plastik verzichten möchte, kann selbst Girlanden basteln oder auf Papier-Lametta umsteigen.

Mehr erfahren: https://www.familie.de/diy/basteln/weihnachtsbasteln/lametta-umweltfreundliche-alternativen/

Back to the basics: Verpackungsmüll vermeiden. In der Weihnachtszeit wird besonders viel und besonders schön verpackt. Bei allem Glitzer und Glanz bleibt am Ende oft giftiger Farbschlamm über. Auch die Bezeichnung “Geschenkpapier” ist oft fehlleitend: Beschichteter Verpackungsmüll gehört in den gelben Sack.

Wer am Heiligabend umweltbewusster Schenken möchte, setzt am besten auf recyceltes Geschenkpapier. Noch besser: Geschenktüten und -boxen nutzen, denn diese können jedes Jahr wieder benutzt werden und vermeiden somit Müll.

Mehr erfahren: https://utopia.de/ratgeber/geschenkpapier-entsorgen-was-nicht-ins-altpapier-darf_279761/

Grundlage ist ein Beschluss des Tübinger Gemeinderates. Verkaufsstellen, die Essen oder Getränke in Einwegverpackungen und/oder Einwegbesteck anbieten, müssen seither eine Abgabe entrichten: 0,50 Euro pro Verpackung und 0,20 Euro pro Besteckset.

2023 reicht eine McDonald's-Franchisenehmerin Klage gegen die Verpackungssteuer in Tübingen ein. Das Bundesverwaltungsgericht entscheidet jedoch, dass die Stadt die Steuer erheben darf. Die Entscheidung stehe nicht im Widerspruch zum nationalen Abfallrecht.

Die Deutsche Umwelthilfe empfiehlt frühzeitig, dem Beispiel Tübingens zu folgen. Tatsächlich erwägen immer mehr Städte und Gemeinden in Deutschland die Einführung einer Verpackungssteuer. Einige bereiten eine solche aktuell vor.

Mehr erfahren:

https://www.tuebingen.de/verpackungssteuer

https://www.duh.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung/umfrage-der-deutschen-umwelthilfe-zeigt-staedte-wollen-durch-kommunale-einwegsteuer-mehrweg-foerdern/

Das Elektro- und Elektronikgerätegesetz verpflichtet zudem Händler zur Rücknahme von Altgeräten ab einer bestimmten Größe. Auf richtigem Wege gesammelte Altgeräte werden in Deutschland an Ersthandelsunternehmen zurückgegeben, wo geprüft wird, ob sich die Geräte für die Wiederverwendung aufbereiten lassen. Die Rücknahme gilt auch für den Versandhandel.

Informiert euch über Rücknahmemöglichkeiten und entsorgt Elektroschrott bloß nicht einfach so im Hausmüll. Aufgrund verbauter Akkus oder Batterien besteht nämlich Brandgefahr. Erst im November wurde aus diesem Grund auch ein Verbot von Einweg-E-Vapes in Deutschland beschlossen.

Mehr erfahren:

https://www.umweltbundesamt.de/themen/abfall-ressourcen/produktverantwortung-in-der-abfallwirtschaft/elektroaltgeraete/elektro-elektronikgeraetegesetz#wichtige-eckpunkte

Städte und Gemeinden können sich aktuell über die Plattform “DIVID” des Umweltbundesamtes für den Einwegkunststofffond registrieren. Dort werden dann Reinigungs- und Entsorgungsleistungen der registrierten Städte gesammelt und über ein Punktesystem später mit den Einzahlungen der Hersteller verrechnet. Das Geld, das anschließend ausgezahlt wird, bemisst sich zum einen an der eingezahlten Summe, zum anderen an den Anträgen der Städte und Gemeinden.  

Langfristig ist es das Ziel, die Plastikflut einzudämmen und das Abfallaufkommen in öffentlichen Räumen zu beschränken.  

Für konkrete Fragen oder Hilfe bei der Registrierung können sich Thüringer Kommunen an das Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz wenden, Referat 27: Kreislauf- und Abfallwirtschaft. Das Umweltbundesamt bietet zudem Online-Schulungen und Informationsveranstaltungen rund um den Einwegkunststofffonds an.  

Mehr erfahren:  

https://www.einwegkunststofffonds.de/de 

Erst in den 1970er Jahren setzten sich Einwegkunststoffverpackungen dann auch weltweit so richtig durch. Vor den 60er- und 70er Jahren gab es auch Plastikverpackungen, diese wurden aber wesentlich sorgsamer und deutlich länger verwendet.

Der Verkauf von Lebensmitteln und anderen Waren zum Selbstabfüllen war zuvor lange Normalität. Heute handelt es sich dabei eher um eine Nische, die sogenannte Unverpacktläden bedienen. Die Zahl der Unverpacktläden ist jedoch gering und meist findet sich das Konzept nur in größeren Städten.

Schon einmal nachgeschaut, ob es bei euch in der Nähe Unverpacktläden gibt? Es wäre doch schön, den gelben Sack über die Feiertage einmal weniger runterbringen zu müssen. Meist helfen die Verkäufer:innen, wenn es zunächst noch Unsicherheiten gibt, wie das mit dem Abfüllen eigentlich in der Praxis funktioniert.

Mehr erfahren:

https://www.boell.de/sites/default/files/2022-01/Boell_Plastikatlas%202019%206.Auflage_V01_kommentierbar.pdf

Vorsicht vor Greenwashing! Nicht alles, was auf dem ersten Blick nachhaltig scheint, ist es auch. Auch in Bioplastik sind Schadstoffe enthalten, die nicht mit gesammelten Bioabfällen zu Dünger weiterverarbeitet werden sollten. Die Produkte dürfen nicht in die braune Tonne und werden aus der gelben häufig aussortiert und mit dem Restmüll zusammen verbrannt. 

Bei der industriellen Kompostierung sind eine bestimmte Infrastruktur und Prozessführung notwendig, um die effektive Zersetzung zu gewährleisten. Nur weil Produkte als kompostierbar gekennzeichnet sind, bedeutet dies nicht, dass sie z.B. auf dem Kompost der Stadt oder der Gemeinde entsorgt werden können. In den Kommunen gibt es unterschiedliche Regelungen, in welchem Zeitraum die Zersetzung stattfinden muss.    

Mehrweg ist immer die bessere Alternative zu Einweg. Nutzt lieber Verpackungen und Behältnisse, die ihr entweder bereits besitzt und wiederverwenden könnt, anstatt Geld für vermeintlich neue, nachhaltige Versionen zu kaufen, die letztendlich doch wieder nur neuen Müll produzieren.  

Mehr erfahren: 

https://www.umweltbundesamt.de/biobasierte-biologisch-abbaubare-kunststoffe#310-bieten-einwegprodukte-aus-biologisch-abbaubaren-kunststoffen-vorteile 

Mikroplastikpartikel werden zwar kontinuierlich kleiner, können aber nicht vollständig abgebaut werden. Ein Getränkehalter aus Plastik benötigt im Meer etwa 400 Jahre für die Zersetzung, eine PET-Flasche 450 Jahre und eine Angelschnur ganze 600 Jahre.   

Plastik muss aber nicht grundsätzlich etwas Schlechtes sein. Die Frage ist nur, wie wir mit unseren Ressourcen umgehen. Mehrwegbehältnisse aus konventionellen Kunststoffen bieten zum Beispiel besonders bei der Nutzung Vorteile. Sie sind leichter und damit perfekt für unterwegs, widerstandsfähig und spülmaschinengeeignet. Auch ist der Energieaufwand für die Herstellung geringer als bei anderen Materialien (z.B. Edelstahl) und in Deutschland kann Plastik eher recycelt werden als viele andere Materialien.  

Ganz nach dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft nutzen immer mehr neue Unternehmen bereits vorhandene Kunststoffabfälle und fertigen daraus praktische Sachen an, von Sonnenbrillen oder anderen Accessoires über Rucksäcke bis hin zu ganzen Möbeln. 

Mehr erfahren:  

https://mitvergnuegen.com/2018/11-coole-unternehmen-die-aus-plastik-neue-produkte-herstellen/ 

https://www.umweltbundesamt.de/service/uba-fragen/verrottet-plastik-gar-nicht-nur-sehr-langsam 

Kaum ein Land ist so vorbildlich bei der Mülltrennung wie Deutschland. So wichtig und richtig dieser Schritt auch ist, mit Mülltrennung allein lösen wir das Problem lange nicht. Ein Großteil des Plastikmülls wird weiterhin verbrannt oder landet in der Umwelt.  

Seit Beginn der Massenproduktion wurden weltweit 8,3 Milliarden Tonnen Kunststoff hergestellt. Nur ein kleiner Teil davon konnte bisher recycelt werden. 40 % der Plastikverpackungen enden auf Mülldeponien, 32% gelangen in die Umwelt und 14 % werden verbrannt. 

Auf den ersten Blick ist die Recyclingquote in Deutschland mit 45% sehr hoch. Diese Quote bezieht sich jedoch zunächst nur auf die Anlieferung bei Recyclingunternehmen, nicht aber auf das, was durch das Recycling entsteht. Tatsächlich werden nur ca. 15,6 % der Kunststoffprodukte zu sog. Rezyclat verarbeitet. 7,8 % sind mit Neukunststoff vergleichbar.  

Mehr erfahren:  

https://www.boell.de/sites/default/files/2022-01/Boell_Plastikatlas%202019%206.Auflage_V01_kommentierbar.pdf 

Abehttps://mehrweg-mach-mit.de/events/mehrweg/r auch für kleinere Veranstaltungen gilt: Wirklich nachhaltig ist nur der Einsatz von Mehrweggeschirr. Alles andere verbraucht deutlich mehr Ressourcen und produziert nur Müll.

100 Liter Wasser und 1,4 Kilowatt Strom reichen aus, um 1000 Mehrwegbecher zu spülen. Die Herstellung von 1000 Bechern aus PET verbraucht hingegen allein 350 Kilowatt Strom.

Wer für 2025 schon in der Planung ist, der oder dem empfehlen wir mal in den "Praxisleitfaden: Mehrweg auf Events" der Kampagne der Deutschen Umwelthilfe reinzuschauen.

Mehr erfahren:
https://mehrweg-mach-mit.de/events/mehrweg/

Ok, vielleicht sind es doch nicht ganz 24 Fakten geworden. Wir freuen uns trotzdem, dass wir ein paar interessante und vielleicht sogar neue Informationen mit euch teilen konnten. Vielleicht schaffen es ja ein paar unserer Tipps auf die Vorsatzliste für das kommende Jahr.

Wir wünschen weiterhin eine besinnliche Adventszeit, schöne Feiertage und einen guten Start ins Neue Jahr! 🎄🎉

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